Diese Variante war das am meisten verkaufte Modell der Ultramatic-Serie. Und trotzdem wird dieses Gehäuse mit Rückkehrspiegel in funktionstüchtigem Zustand heute wesentlich weniger angeboten als eine Ultramatic CS. Wer sich für mechanische Kameras interessiert sollte unbedingt einmal eine solche Ultramatic in den Händen gehalten haben. Alleine das Geräusch beim Auslösen ist einfach beeindruckend.
Über die ersten Modelle, so wie die Ultramatic bei der Markteinführung 1961 verkauft wurde, kann ich allerdings leider wenig berichten. Ein solches Gehäuse lag mir bisher nicht vor. Nachfolgend deshalb nur das, was ich meinen Gehäusen und der einschlägigen Literatur entnehmen konnte.
Ultramatic Eine Spiegelreflexkamera mit allen Raffinessen
Besonderheiten bei Markteinführung
Die ersten ungefähr 2500 produzierten Kameras der Ultramatic weisen ein paar wenige Besonderheiten auf. Um diese aufzuzeigen, betrachten wir das Gehäuse zunächst von vorne. Der Blendenring und der Ring für die Belichtungszeiten sind verchromt, Silber und mit schwarzen (beziehungsweise roten) Zahlen versehen, so wie sie uns schon von der Bessamatic her bekannt sind. Die beiden Schrauben links und rechts unterhalb des Belichtungsmessers, zur Befestigung der oberen Kappe, sind seitlich unter der Lederverkleidung verdeckt angebracht.
Der auf der Rückseite befindliche Schnellspannhebel ist zusätzlich mit drei Längsrillen versehen. Über das Äußere des Gehäuses sind mir dann keine weiteren Unterschiede mehr bekannt.
Öffnet man die Gehäuserückwand fällt noch die Klappe auf, die das Bildfenster geschlossen hält. Bei dieser ersten Variante der Kamera weist die Klappe zehn (zwei Reihen zu jeweils fünf) Vertiefungen auf.
Rückschwingspiegel
Neben der Blendenautomatic ist der automatische Rückkehrspiegel ein weiteres Novum dieser Kleinbildkamera mit Zentralverschluß. Der Rückkehrspiegel hat den Vorteil, daß das Sucherbild sofort nach der Aufnahme wieder freigegeben wird. Erstens hat man so sofort nach dem Belichten eine gewisse Kontrolle über das aufgenommene Bild und zweitens kann man auch bei nicht gespanntem Verschluß sein Bild komponieren.
Von der Firma Compur aus war dieser Zentral-Verschluß eigentlich nicht für einen Rückschwingspiegel vorgesehen. Dennoch konnten die Ingenieure von Voigtländer diese konstruktive Meisterleistung vollbringen und diesen bis zur Serienreife entwickeln. Notwendig ist für ein "permanentes" Sucherbild der offene Verschluß. Man benötigt also einen Kraftspeicher, der nach der Aufnahme den Spiegel zurückkehren läßt, die Filmklappe wieder schließt und den Verschluß erneut spannt. Um dieses zu realisieren baute man unten in die Kamera eine zusätzliche Platine ein. Diese Platine enthält eine Spiralfeder als Kraftspeicher. Die Spiralfeder wird dann mit dem Schnellspannhebel aufgezogen.
Die Zustände der einzelnen Bauteile vor, während und nach dem Belichtungsvorgang sind im Bild links dargestellt. Das Diagramm demonstriert anschaulich den komplexen mechanischen Funktionsablauf, der innerhalb der Kamera ausgeführt wird.
Zustände der einzelnen Baugruppen vor, während und nach der Aufnahme
Wer noch nie eine Ultramatic in den Händen gehalten hat kann sich hier einmal einen Eindruck des Geräusches von Filmaufzug und Auslösung der Kamera mit Schwingspiegel machen.
Allgemeine Daten und Bilder
Gewicht: 882g (nur das Gehäuse)
Produzierte Gehäuse ca. 35.500 Stück
Preis 1962: DM 645,-- (nur das Gehäuse)
Ultramatic mit original Karton
Voigtl.-Bestellnummern
Gehäuse:
mit Color-Skopar:
mit Septon:
157/00
157/95
157/98
Ultramatic mit Septon und Blitzschuh
Der Kamerakarton für die Ultramatic hat die gleiche Gestaltung wie der Karton der Bessamatic de Luxe. Er ist teilweise schwarz und zeigt den gleichen stilisierten Fünflinser. Die Kartonnummer ist (15709-18A).
Im Kapitel "Bessamatic / Varianten (Bessamatic)" ist noch einen Hinweis zu den hier aufgeführten Voigtländer-Bestellnummern zu finden, der ebenso für die Ultramatic Gültigkeit hatte.
Die ersten ungefähr 2500 produzierten Kameras der Ultramatic weisen ein paar wenige Besonderheiten auf. Um diese aufzuzeigen, betrachten wir das Gehäuse zunächst von vorne. Der Blendenring und der Ring für die Belichtungszeiten sind verchromt, Silber und mit schwarzen (beziehungsweise roten) Zahlen versehen, so wie sie uns schon von der Bessamatic her bekannt sind. Die beiden Schrauben links und rechts unterhalb des Belichtungsmessers, zur Befestigung der oberen Kappe, sind seitlich unter der Lederverkleidung verdeckt angebracht.
