Gartentips / Nützlinge
(Wurmzucht)
 

Regenwürmer als Pflanzenschutz

lesender Wurm Pflanzenschutz kann man nicht nur mit so genannten Pflanzenschutzmitteln betreiben. Das Regenwürmer gut für den Boden sind, ist hinlänglich bekannt. Regenwürmer können maßgeblich zur Verbesserung des Mutterbodens beitragen. Guter Mutterboden wiederum kräftigt die Pflanzen und ihre Blätter. Mit diesem natürlichen Pflanzenschutz kann man unter Umständen sogar erreichen, daß die Haut der Blätter so hart wird, daß ein Befall von Blattläusen vollkommen ausbleibt!
Diese Tatsache hat mich dazu bewogen, unsere Gartenfreunde auf diesem Wege zu ermuntern, ihren Boden mit selbst gezüchteten Regenwürmern zu verbessern.

Kleine Wurmkunde

Für die Regenwurmzucht am besten geeignet ist der Rotwurm (Eisenia foetida). Er wird auch landläufig als Kompost- oder Mistwurm bezeichnet. Nach dem Erreichen der Geschlechtsreife (ca. 90 Tage nach der Geburt des Wurms) legt der Rotwurm ca. alle 8 Tage ein Ei, aus dem nach ca. weiteren 20 Tagen ungefähr 10 Würmer schlüpfen. Am besten gedeihen die Würmer bei Dunkelheit und einer Temperatur zwischen 15°C und 25°C. Bei idealen Bedingungen und einem Einsatz von 50 Rotwürmern müßten also nach einem Monat ca. 550 Würmer in unserer Wurmkiste herumkriechen.

Erstellung einer Regenwurmzuchtkiste

Als erstes benötigen wir ein ¨Zuhause¨ für unsere Regenwürmer. Gut eignet sich hierfür eine Kiste aus Kunststoff. Eine Holzkiste, wobei das Holz mit einem Schutzanstrich vor Verwitterung geschützt ist, kann ebenfalls verwendet werden. In den Boden der Kiste müssen einige Löcher gebohrt werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann und keine Staunässe entsteht.
 

Beispiel für eine Wurmkiste

 Wurmzuchtkiste

 
Nun geht es an das Befüllen.

  • Ganz unten legen wir etwas Pappe oder Wellpappe in die Kiste.
  • Darauf kommt eine Humusschicht von ca. 5 cm
  • Jetzt benötigen wir gut in Wasser eingeweichtes, zerkleinertes Zeitungspapier (kein Hochglanzpapier). Das Papier wird etwas ausgewrungen, so daß es nicht tropft.
  • Den Rand der Kiste legen wir großzügig mit diesem Papier aus. Es kann auch etwas von diesem Papier unter den Humus gegeben werden.
  • Auf das Gemisch von Humus und Zeitungspapier plazieren wir jetzt ca. 50 bis 60 Regenwürmer (aus dem Angelladen).
  • Die Würmer können noch ganz leicht mit Humus abgedeckt werden.
  • Zum Schluß legen wir das Zusatzfutter für unsere Regenwürmer, bestehend aus Obst- und Gemüseabfällen, in die Kiste. Auch eine Filtertüte mit Kaffeepulver und Blätter wissen unsere Würmer, so ab und zu, zu schätzen.
  • Damit die Würmer auch in unserer Kiste bleiben, empfiehlt es sich Fliegengaze auf den Rand unseres Zuchtbehälters zu legen und mit Draht zu befestigen.

Betreuung der Regenwurmzucht

Der Wurm mag es gerne feucht aber nicht naß. Bei zuviel Trockenheit wird er sich auch nicht gut vermehren. Außerdem sind unsere Würmer ¨lichtscheues Gesindel¨. Hat man keinen dunklen Stellplatz für die Wurmkiste gefunden, kann sie auch mit einem Tuch abgedeckt werden. Das Futter sollte immer ein wenig feucht sein (Regenwürmer haben ja keine Zähne).
Überwintern kann unsere Wurmzucht am besten in einem warmen Keller. Denn Frost mögen unsere ¨Lieblinge¨ ebenfalls nicht.

Lediglich etwas Geduld ist jetzt noch gefragt. Das Füttern (alle 10 bis 15 Tage) und Feuchthalten selbstverständlich nicht vergessen. Nach vier bis sechs Wochen geht es ans Ernten.
Kiste entleeren und Regenwürmer zählen.
ca. 50 bis 60 Würmer sollten wir für die nächste Zucht zurückbehalten. Die übrigen Würmer kommen zusammen mit dem entstandenen Humus auf den Kompost, um eine optimale Kompostierung zu erhalten, oder auf unser Obst- und Gemüseland.

Zum Schluß noch ein Tip:
Rasenabschnitt ist als Futtermittel eher ungeeignet. Er verdichtet die Oberfläche und darunter können zu hohe Temperaturen entstehen.
  Der Rotwurm < Der Rotwurm

Viel Erfolg beim biologischen Pflanzenschutz wünscht Euch

Euer Gartenfreund Rolf.

Quelle: Idee aufgegriffen von der TV-Kindersendung Löwenzahn

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